Digitales Gesundheitswesen – Potenziale von klinischer Diagnostik bis zur administrativen Koordination
Welche Innovationen und neue Geschäftsmodelle gibt es im Bereich Software und künstliche Intelligenz? Genau diese Frage beantwortete die Startup Night des Business and Innovation Center am vergangenen Dienstag. Die Veranstaltung „Startup Night – Computing & Artificial Intelligence“ lockte dazu Startups, Gründungsinteressierte, Mittelständler und Forschende zum Austausch und thematischem Input. Keyspeaker war Prof. Dr. rer. medic. Norbert Rösch, Lehrender in der Medizininformatik und Mitwirkender im Innovationsbereich Gesundheit der Offenen Digitalisierungsallianz Pfalz.
In seiner Keynote „Business Case Digitales Gesundheitswesen: Mehr als nur KI in der Diagnostik“ stellte Prof. Rösch heraus, dass Fachkräftemangel im Gesundheitsbereich als Chance gesehen werden sollte, dem mit Hilfe von Digitalisierung entgegengewirkt werden kann. Seiner Meinung nach wird medizinisches Fachwissen nicht zwingend vorausgesetzt, um als Startup in der Gesundheitsbranche zu gründen. Es gehe im Ansatz eher darum, administrative Prozesse, heißt das Management von Krankenhäusern, zu digitalisieren. Die aktuelle Lage, gezeichnet von Rezession und Inflation sowie Nachwuchsmangel, sind Erschwernisse in der Gründungslandschaft der Gesundheitswirtschaft. Startups benötigen stabile Märkte wie in den Branchen Tourismus, Mobilität und Software. Prof. Rösch sieht in der Gesundheitswirtschaft aber mehr als nur die medizinische Versorgung, sondern auch die Bereiche Wellness, Fitness, Versicherungen, Pharma und Data-Science. Daher sieht er die Chance für Gründer darin, aus Lösungswegen passende Business Cases zu entwickeln. Röschs Prognose lautet nämlich, dass der Aufwand für das Inverkehrbingen von Gesundheitsprodukten aufgrund von einheitlichen Rechtsrahmen auf EU-Ebene und Datenschutzverordnung steigen wird. Allerdings werden sich diese Restriktionen positiv auf die Vertrauensbasis von Patienten und Patientinnen und Menschen im Gesundheitswesen auswirken sowie das Vertrauen ist die Grundlage für das Mensch-Maschine-Tandem.
Der spannende Input von Prof. Rösch veranlasste interessierte Gäste im Anschluss ihre Fragen an ihn zu richten. Unter anderem wollte sie von ihm wissen, ob der Einsatz von Androiden und KI der zukünftige Weg sein wird oder aber auch, welche Zukunft das Berufsbild des Radiologen hat.
Sie interessieren sich für den Innovationsbereich Gesundheit? Ihre Ansprechperson ist: Janina Müller Janina.Mueller@hs-kl.de