Auf andere Teller blicken, um innovativ zu sein
Am 19. April fand der interne Kick-Off des Verbundprojektes „Offene Digitalisierungsallianz Pfalz“ an der Hochschule Kaiserslautern statt.
Kaiserslautern, 19. April 2018, 14 Uhr. Die Sensorikbar ist aufgebaut, 20 Einmachgläser sind noch verschlossen. 10 Boxen verbergen ihren Inhalt, der darauf wartet, entdeckt zu werden.
Prof. Dr. med. Karl-Herbert Schäfer, Vizepräsident für Forschung und Transfer der Hochschule Kaiserslautern, eröffnet die Veranstaltung und richtet seine Worte an rund 60 Mitwirkende des Vorhabens, die zum Kick-Off gekommen sind.
Ziel des Verbundvorhabens der Hochschule Kaiserslautern, der Technischen Universität Kaiserslautern und des Fraunhofer-Instituts für Techno- und Wirtschaftsmathematik ist es, interdisziplinär für Fachgebiete hoher wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Relevanz die digitale Transformation mitzugestalten und eine ausgeprägte Innovationskultur zu schaffen. Unter dem Motto „Wo innovative Hochschulen digitale Zukunft gestalten“ werden die Hochschulen die Zusammenarbeit untereinander und mit Partnern aus der Region intensivieren. Für die erfolgreiche Umsetzung des Vorhabens sind wichtige regionale Transferakteure als strategische Partner in das Vorhaben eingebunden: die Science and Innovation Alliance Kaiserslautern e.V., die Zukunftsregion Westpfalz, das Pädagogische Landesinstitut, die SmartFactory KL, die Westpfalz-Klinikum GmbH, sowie die IHK Pfalz. Die Hochschule Kaiserslautern koordiniert das Verbundvorhaben, das auf den Ideen-, Wissens- und Technologietransfer fokussiert ist und das übergeordnete Ziel der Digitalisierung in den fünf Innovationsbereichen Bildung, Gesundheit, Fahrzeuge, Produkte und Kreativität adressiert.
Der interne Kick-Off steht vor allem unter dem Motto des gegenseitigen Kennenlernens und des Austauschs der Verbundpartner. So soll die Basis für eine vertrauensvolle und erfolgreiche Zusammenarbeit gelegt werden. Bezugnehmend auf den Transfer betont Prof. Dr. med. Karl-Herbert Schäfer die Wichtigkeit, „die Digitalisierung in die Gesellschaft zu bringen und Anregungen aus der Gesellschaft zu absorbieren“ – und so appelliert er an das interdisziplinär aufgestellte Projektteam: Es gehe darum über den Tellerrand zu schauen, auf andere Teller zu blicken und letztlich gemeinsam zu essen.
Der Kick-Off nimmt die Teilnehmenden mit auf eine Reise in unterschiedliche Themenbereiche von Technologie und Innovation. Symbolisch spiegelt sich diese Reise in einer Sensorikbar „Erlebnis Pfalz“ mit verschiedenen, typisch pfälzischen Düften wider, wie beispielsweise der Mandelblüte im Frühling oder des frisch gestochenen Spargels, die den Geruchssinn auf die Probe stellen. Unterschiedlich gefüllte Boxen verlangen den Tastsinn, um herauszufinden, was sich in ihnen verbirgt. Raue Äste, faserige Blätter und weiches feuchtes Moos lassen beispielsweise ein Stück Pfälzerwald in den Händen spüren. Währenddessen überprüfen andere mit einem Vokabeltest ihren Pfälzer Wortschatz, musikalisch untermalt von pfälzischen Interpreten.
Die Pause der Veranstaltung zwischen den Präsentationen der fünf Innovationsbereiche des Vorhabens und dem World Café im zweiten Teil, wird zum intensiven Austausch genutzt. Im Rahmen ihrer Präsentation haben sich die Teams der fünf Innovationsbereiche vorgestellt und ihre Ziele skizziert. Bereichsübergreifend werden nun Ideen und Eindrücke ausgetauscht und konkrete Umsetzungspläne geschmiedet. Die Zukunft wird Spannendes bringen, wie es Prof. Christian Schmachtenberg (Hochschule Kaiserslautern) ankündigt: „Wir werden mit Disruption und Innovation neuartige Lösungsansätze auf den Weg bringen, die überraschen und überzeugen, denn bei uns arbeitet die technologische mit der kreativen Intelligenz eng zusammen.“
Vom Kaffee zum World Café: Fünf Stationen, die von Mitwirkenden aus dem Innovationsbereich Kreativität und Kooperation angeboten werden, warten auf Interesse und Rückmeldungen der Teilnehmenden. Neben der internen Kommunikation, vorgestellt von Matthias Bächle (Hochschule Kaiserslautern) und Nadine Wermke (Technische Universität Kaiserslautern), Design Thinking, betreut durch Prof. Dr. Dieter Wallach (Hochschule Kaiserslautern), und Innovationsmanagement mit Prof. Dr. Matthias Baum (Technische Universität Kaiserslautern) diskutiert Prof. Christian Schmachtenberg (Hochschule Kaiserslautern) passende Veranstaltungsformate für das Vorhaben. Gestaltungsmöglichkeiten durch Virtual Design zeigt Studiengangsleiter Prof. Matthias Pfaff (Hochschule Kaiserslautern). 3D Visualisierungen, interaktive Anwendungen und virtuelle Räume spielen in dem Verbundprojekt eine tragende Rolle. Die Teilnehmenden blicken durch die VR-Brille und nutzen die Möglichkeit, die Welt durch die HoloLens zu sehen. Ideen entstehen, wie diese Instrumente für das Vorhaben eingesetzt werden können. „Gerade im Bereich Augmented / Mixed / Virtual Reality müssen kreative Denkansätze und Technologie verschmelzen. Diese zukunftsweisende Technik ermöglicht ein dreidimensionales Erleben bisher unsichtbarer Welten – und zwar aus ganz neuer Perspektive“, erklärt Prof. Matthias Pfaff.
An den einzelnen Stationen finden spannende Dialoge und Brainstormings statt. Auch Prof. Dr. Dieter Wallach nutzt an seiner Station Design Thinking die Metapher des Tellers: „Grundlegend ist es, auch bei Problemlösungen über den Tellerrand zu schauen“, denn innovative Problemlösungen entstehen gerade aus unterschiedlichen Perspektiven heraus. An den fünf Stationen wird auch über die Zusammenarbeit der Innovationsbereiche miteinander gesprochen. Prof. Dr. Antoni Picard (Hochschule Kaiserslautern) betont an der Station Innovationsmanagement, dass Motivation eine wichtige Grundlage für die Innovationskultur sei, Vizepräsident Prof. Dr. med. Karl-Herbert Schäfer ergänzt dazu die Bedeutung der Kommunikation. Der Leiter dieser Station, Prof. Dr. Matthias Baum, resümiert, dass Innovation mit Vertrauen zu tun habe und dass das die Basis dafür sei.
Am Ende des Tages sind sich alle einig: Das Verbundvorhaben „Offene Digitalisierungsallianz Pfalz“ wird mit neuen Technologien unsichtbare und neue Dinge sichtbar machen, um die Digitalisierung und Innovation in die Gesellschaft zu tragen und gemeinsam mit ihr die Region zu gestalten.
Ansprechpartner
Koordinationsteam der Offenen Digitalisierungsallianz Pfalz:
https://www.offenedigitalisierungsallianzpfalz.de/kontakt/